Entdeckerrunde über Panoramaweg, Pfaffenbrunnen
und Dreieckstein zum Humbergturm
Start und Ziel Bremerhof bei Kaiserslautern
Länge ca. 6,3 km, 160 Höhenmeter, Dauer etwa 1,5 Std.
Bremerhof (1) – Reichswaldbrunnen (2) – Ehem. Dicke Eiche (3) – Katharinaeiche (4) – Julchen-Stein (5) – Panoramaweg (6) – Pfaffenbrunnen (7) – Dreieckstein (8) – Humbergkastanien (9) – Humbergturm (10) –
ehem. VVK – Ruhebank (11)
Unser Ausgangspunkt Bremerhof (1) wurde erstmals 1215 als Hofgut „Bremeren“ in einer Urkunde des damaligen Königs und späteren Kaisers Friedrich II. (ein Enkel Friedrich Barbarossas) erwähnt.
Die von dem Lauterer Künstler Addi Schaurer 1979 gestaltete südliche Stirnseite des „Alten Bremerhofs“ zeigt Bilder aus seiner Zeit als einer der Wirtschaftshöfe des Prämonstratenserklosters Kaiserslautern.
Wir starten unsere Wanderung und gehen zunächst den Weg zwischen Gaststätte und Biergarten hindurch, biegen links ab, um wenig später in den Weg rechts talwärts hinabzugehen.
Dieser Weg führt uns zum Reichswaldbrunnen (2).
Der von Rudolf Faschon geschaffene Laufbrunnen mit Anschluss an das Leitungsnetz
wurde 1972 von der Reichswaldgenossenschaft Kaiserslautern errichtet.
Wenige Meter neben dem Brunnen stand die 400 Jahre alte „Dicke Eiche“ (3).
Sie musste 1959 nach Fäulnis und Brandanschlägen gefällt werden.
Auf dem Gedenkstein ist zu lesen: „Hier stand die Dicke Eiche, die 400 Jahre lang …
Am 20.4.1963, am Tag des Baumes pflanzten in ihren morschen Stumpf eine junge Eiche …
Um die heute schon recht stattliche neue Eiche können im Boden noch Reste
der alten Eiche entdeckt werden.
Von unserem bisherigen Weg aus gesehen biegen wir links ab.
An der folgenden Wegkreuzung stoßen wir direkt auf die über 200 Jahre alte,
in der Zeit Napoleons gepflanzte Katharina-Eiche (4).
Der frühere Forstbeamte Heinz Becker widmete sie
der langjährigen Waldarbeiterin Katharina Woll
anlässlich ihrer Pensionierung 1980.
Der ehemalige Stadtarchivar Heinz Friedel vermutete in einem Zeitungsartikel irrtümlich
die berühmte Köchin des Bremerhofs, Katharina Werle (1857-1903) als Namensgeberin.
An sie wird an anderer Stelle erinnert.
Als Friedrich Werle, der Wirt des Bremerhofs,
Ende des 19. Jh. der Stadt einen Streifen Land zum Bau einer Straße überließ,
wurde diese Katharinenstraße benannt.
Wir gehen rechts am Gedenkstein vorbei Richtung Westen,
um den breiten Fahrweg an der zweiten Kreuzung nach links zu verlassen.
Bergauf gehend überqueren wir einen Fahrweg, kommen dann nach 220 m zu einer Weggabelung.
Rechts verbleibend entdecken wir nach ca. 25 m den Julchen-Stein (5).
Der Gedenkstein wenige Meter rechts des Pfades erinnert an die erst 16-jährige Trippstadter
Gastwirtstochter Julie Schaeffer, die im Februar 1868 hier ermordet wurde.
Die Tat beschäftigte lange Jahre Justiz und Presse, konnte jedoch nie aufgeklärt werden.
Wir gehen den Pfad weiter bergauf, überqueren leicht versetzt einen Fahrweg,
bis wir an der nächst-möglichen Abbiegung die Markierung mit dem roten Turmlogo entdecken.
Dieser folgen wir (scharf links abbiegend) bergauf zum Panoramaweg (6).
Der Weg ermöglicht einige schöne Aussichten auf die Stadt Kaiserslautern,
das Pfälzer Bergland und den Donnersberg.
Nach 400 m Wegstrecke in östlicher Richtung erreichen wir den Pfaffenbrunnen (7).
Der Brunnen erhielt seinen Namen vom Pfaffenberg (406 m, wenige Meter westwärts),
der Berg wiederum von den Pfaffen, den Geistlichen des Kaiserslauterer Chorherrenstifts,
deren Weg von der Stadt zur Kirche St. Blasius auf dem Aschbacherhof hier vorbeiführte.
Ab 1894 steuerte der Brunnen Wasser zur Versorgung des Bremerhofs bei,
der stets unter Wasserknappheit litt.
Erst 1935 fand der Bremerhof Anschluss an die Wasserversorgung der Stadt Kaiserslautern.
Der Brunnen wurde mehrfach umgestaltet, zuletzt 1987.
Das Wasser fließt heute über 57 Sandsteinblöcke in Kaskaden den Hang hinab.
Die Schutzhütte beim Brunnen wurde 1976 anlässlich des 700. Jubiläums der Verleihung der Stadtrechte durch König Rudolf von Habsburg, von Mitarbeitern der Baupolizei Kaiserslautern erbaut.
Wir folgen weiterhin dem Turmlogo nach Osten zum Dreieckstein (8).
Hier trafen die Grenzen von Stadt-, Reichs- und Stiftswald zusammen.
Die drei Seiten des Grenzsteins zeigen – neben dem Wappen der Stadt Kaiserslautern –
das Wittelsbacher Rautenwappen für Kurpfalz-Bayern
und die Wolfsangel für den Besitz des Lauterer Chorherrenstifts.
Die Wegmarkierung mit dem roten Turmlogo führt uns jetzt 350 m steil bergauf.
Unserer Wegemarkierung weiter folgend verlassen wir 100 m hinter der Wegspinne
und etwa 20 m vor der Schranke den Weg und gehen im rechten Winkel rechts querfeldein
auf das Naturdenkmal Humbergkastanien (9) zu.
Die 12 Bäume sind wohl Überbleibsel der gegen Ende des 18. Jh. von einem in unmittelbarer Nähe wohnhaften Wolfsjäger erfolgten Bestockung seines ehemaligen Dienstlandes mit selteneren Holzarten, darunter Edelkastanien oder Pflanzungen der später bis Anfang des 20. Jh. hier bestehenden Baumschule.
Wir gehen zurück auf den markierten Weg und erreichen nach 700 m den Humbergturm (10).
Der Aussichtsturm steht auf dem 425 m hohen Großen Humberg.
Er wurde in den Jahren 1899/1900 vom damaligen Humberg-Verein errichtet.
Heute gehört er der Stadt Kaiserslautern. Der Turm ist fast 36 m hoch.
163 Stufen führen zur Aussichtsplattform in 28 m Höhe.
Der Turm bietet einen einzigartigen Ausblick auf die Stadt Kaiserslautern,
das Pfälzer Bergland und den Donnersberg, den Pfälzerwald und zur Westricher Hochfläche.
Informationen über die Geschichte des Aussichtsturms finden wir an den Informationstafeln
auf dem Platz am Turm und am Turm selbst.
Um seine Attraktivität als Wanderziel macht sich heute
der Humbergturm-Verein e.V. Kaiserslautern verdient.
Der Wanderweg Nr. 2 führt uns bergab in westlicher Richtung zum Bremerhof zurück.
Auf dem Rückweg entdecken wir nach etwa 700 m links neben dem Weg Steinstufen
und die Reste einer VVK-Ruhebank (11).
Ein Ruheplatz, errichtet vor rund 120 Jahren vom ehemaligen Verschönerungsverein Kaiserslautern.
Die Wanderung als pdf-Datei zum Ausdrucken: Lautrer Höhentour